Vom 9. bis 11. April waren Clemens, Corinna, Gerrit, Inga, Lilith, Nele, Tobias, Ulla und ich beim Kreisverbands-Wochenende in Rehe. Insgesamt waren wir ca. 100 Teilnehmer im Alter von 6 Wochen bis über 60 Jahre. Für die Kinder von 2 - 12 gab es eine Kinderbetreuung während der Workshops, soweit sie nicht mit den Eltern am normalen Programm teilnahmen.
Am Freitagnachmittag trudelten wir nach und nach ein. Die Teilnehmer waren schon den Zimmern zugeteilt worden, so dass das Beziehen der Zimmer schnell erledigt war. So nutzten manche die Zeit vor dem Abendessen noch zum Schwimmen im hauseigenen Schwimmbad. Nach dem Abendessen fand ein "CVJM-Lotto" statt, bei dem jeder einmal einzeln oder im Team mit anderen versuchte, Aufgaben schneller oder besser als andere zu lösen. Die Aufgaben reichten vom Platzieren eines am Gürtel festgebundenen Stifts in einer Flasche über das Zuordnen von Titelmelodien von Fernsehserien bis zum Zusammenknoten von möglichst vielen Schnürsenkeln. Diejenigen, die gerade keine Aufgabe lösen mussten, konnten tippen, wer bei der jeweiligen Aufgabe als Sieger hervorgehen wird. Wer am häufigsten richtig getippt hatte, bekam ein paar Rosen als Preis. Das Programm schloss mit einer Abendandacht. Je nach Müdigkeit konnte man danach noch ein wenig mit anderen zusammensitzen oder direkt ins Bett gehen.
Am Samstag standen nach Morgenandacht und Frühstück die ersten Workshops an. Die Themen reichten von Speckstein-Bearbeitung über Entspannungstechniken bis zur Gestaltung von Andachten. Zusammen mit Clemens war ich im Workshop zum Thema "Jugend, Alkohol und andere Süchte". Der Leiter des Workshops hielt uns keinen Vortrag, sondern ließ uns diskutieren und gab uns nur hin und wieder Denkanstöße. Ich konnte aus diesem Workshop einiges mitnehmen: Es gibt kein Patentrezept, um mit Alkoholgebrauch und -missbrauch umzugehen. Hilfreich ist es aber, Alternativen zum Alkoholkonsum anzubieten. Wenn jemand aber schon Alkoholiker ist, muss der Betroffene selbst die Hilfe wollen. Bildhaft ausgedrückt ist er in einem Sumpf versunken. Man kann nichts tun, als regelmäßig zu schauen, ob er die Hand hebt, so dass man ihn dann herausziehen kann.
Nachmittags fand ein Bibelcafé statt, bei dem es neben Kaffee und Kuchen verschiedene Thementische gab, an denen man z.B. Segenssprüche aufschreiben, Karten mit Bibelstellen mitnehmen oder sich an Holzpuzzles versuchen konnte. Danach gab es Zeit für vereinsinterne Themen. Wir vom CVJM Reinheim besprachen dabei die vergangene Nacht der offenen Kirche und die Zukunft der Mitarbeiterkreise. Abends kam die Theatergruppe "Heaven Up" vom CVJM Wetzlar und spielte verschiedene Szenen zum Lachen und Nachdenken. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Mann der beschlossen hat, am "Tag X" Christ zu werden und vorher noch das Leben in vollen Zügen zu genießen, weil man als Christ ja keinen Spaß mehr haben dürfe. Nach der Abendandacht saßen wir wieder zusammen, bis nach und nach jeder schlafen ging.
Am Sonntagmorgen fand dann die letzte Andacht statt. Danach und nach dem Frühstück gab es weitere Workshops zu Themen wie Filzen, Cajon-Schlagtechniken und Afrika. Gerrit, Inga, Lilith und ich stellten fast die Hälfte des Workshops "Crashkurs Seelsorge". Anhand des Beispiels des barmherzigen Samariters wurde uns erklärt, wie man auch seelische Wunden verbinden kann. Auch hier waren die Diskussionen sehr interessant. Ich habe dabei vor allem mitgenommen, dass man als Seelsorger nicht alles selbst tun muss. Man sollte zwar weitere Schritte vorschlagen, aber die Schritte gehen muss letztendlich der Betroffene. Außerdem braucht man als Seelsorger selbst jemanden, der einem hilft, das Gehörte zu verarbeiten.
Nach dem Mittagessen feierten wir einen Gottesdienst mit Abendmahl. Die Bedeutung des Abendmahls war auch das Thema der Predigt. Im Anschluss an den Gottesdienst räumten wir den Saal auf, beluden die Autos, verabschiedeten uns im großen Kreis und fuhren wieder Richtung Heimat.
Kathrin Tischner